Unsere Athlet:innen in Paris - 08.08.
Der Donnerstag stand aus hessischer Perspektive im Zeichen des ersten Teils des Siebenkampfes der Frauen sowie der 4x100m Staffeln.
Um kurz nach 10 Uhr eröffnete Carolin Schäfer mit dem 100m Hürdenlauf ihren allerletzten Siebenkampf in ihrer langen und erfolgreichen Karriere. Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele hat Schäfer auf ihrem Instagram-Kanal das bevorstehende Karriereende verkündet. Nachdem ihr Siebenkampf in Rom nicht nach Plan verlief, hat sie sich hier sicher noch einmal einiges vorgenommen, um ihre Karriere zu einem tollen Abschluss zu führen. Beim Start zeigte Schäfer noch eine kleine Unsicherheit, konnte im Laufe des Rennens aber immer weiter aufschließen und überquerte schlussendlich als zweite ihres Vorlaufes die Ziellinie. Die Zeit von 13,42s bedeuten nach der ersten Disziplin einen Platz im Mittelfeld (11). Im Hochsprung stieg Schäfer bei 1,65m ein. Diese und die nächsten beiden Höhen bis 1,71m nahm sie jeweils direkt im ersten Versuch. Bei der darauf folgenden Höhe von 1,74m war dann leider Schluss.
Nach der langen Mittagspause stand die Disziplin an, die bei der Leichtathletik-EM in Rom unter anderem dafür verantwortlich war, dass Schäfers Siebenkampf nicht zu ihrer Zufriedenheit verlief. Bereits mit dem ersten Stoß konnte Schäfer bereits eine erste, solide Marke setzen. Im dritten Versuch konnte sie sich noch einmal steigern und mit 14,02m den neunten Platz in dieser Disziplin belegen. Den ersten Wettkampftag schloss der 200m Lauf ab. Schäfer trat hierbei im zweiten von drei Läufen an. Auf Bahn 2 laufend hatte Schäfer das gesamte Feld vor sich im Blick. Schäfer legte noch einmal ihre ganze Kraft in ihre halbe Stadionrunde und finishte in 23,85s, was zugleich eine Saisonbestleistung bedeutet. Nach dem 1. Wettkampftag übernachtet Schäfer auf Platz 11.
Das zweite große Highlight des Vormittages waren die beiden 4x100m Staffeln der Frauen und Männer. Bei den Frauen liefen gleich drei Hessinnen mit: Sophia Junk als Startläuferin, Lisa Mayer an Position 2 und Rebekka Haase auf Position 4. Im ersten von zwei Vorläufen bekamen es die deutschen Frauen unter anderem mit den USA, die bereits drei Medaillengewinnerinnen aus Paris in ihrer Staffel vereinten, zu tun, die auf der angrenzenden Bahn 6 unterwegs waren. Das Ziel war klar ausgegeben: einen der ersten 3 Plätze erreichen, um sich direkt für das Finale am morgigen Abend zu qualifizieren. Sophia Junk als Startläuferin lief eine gute erste Kurve und konnte bereits in aussichtsreicher Position auf Lisa Mayer übergeben. Mayer konnte die Position im vorderen Feld halten und sicher auf Gina Lückenkemper übergeben, die auf Position 3 die zweite Kurve hervorragend lief. Eingangs der Zielgeraden wurde Haase sogar überraschenderweise als Führende auf den Weg geschickt, diese konnte das starke Finish und den Vorlaufsieg der USA aber nicht verhindern. Im Endergebnis steht ein 2. Platz mit Saisonbestleistung für die deutsche Staffel, die sich damit sicher für das Finale qualifizieren konnte. In der Gesamtbetrachtung liegt die deutsche Staffel auf Platz 4 nach beiden Vorläufen, lediglich zwei Hundertstel trennen die auf drei liegenden Französinnen von den Deutschen. Im DLV-Interview gab Lisa Mayer das Ziel für das Finale vor: "... um die Medaillen mitrennen"!
Bei der Männer-Staffel war Kevin Kranz vom Sprintteam Wetzlar als Startläufer mit an Bord. Dieser erledigte seine Aufgabe, die Staffel gut durch die erste Kurve mit einem abschließenden sicheren Wechsel zu bekommen, gut. Leider gelangen die nachfolgenden Wechsel nicht reibungslos, um am Ende vorne mitzusprinten. Als fünfte Staffel in ihrem Vorlauf mussten die Deutschen auf die Zeit schauen, da es noch zwei Plätze für Zeitschnellste gibt. Da der 2. Lauf jedoch circa eine halbe Sekunde insgesamt langsamer war, wurden die beiden Finaltickets für die Zeitschnellsten nur innerhalb des ersten Laufes vergeben. Überraschenderweise ereilte die jamaikanische Staffel das gleiche Leid wie die deutsche Staffel. Die Jamaikaner hatten ebenfalls mit Problemen zu kämpfen und verpassten in der Folge den Finaleinzug.