Feriensportfest Wetzlar 2023
Wetzlar (mls). Wie von Jahr zu Jahr lud auch zu Beginn der diesjährigen hessischen Sommerferien der Leichtathletikkreis seine eigenen und auch Athleten von außerhalb zum Feriensportfest ins Wetzlarer Stadion ein. Neben den üblichen heimischen Verdächtigen gab es bei den insgesamt 242 Teilnehmern erfreulicherweise auch wieder einmal einige Gäste von außerhalb, beispielsweise von der Eintracht Frankfurt e.V. oder dem TSV Bayer 04 Leverkusen.
36 Athletinnen und Athleten aller Altersklassen waren alleine vom TV Wetzlar, dem TV Burgsolms, der LG Langgöns/Oberkleen (LGLO) und dem TV Waldgirmes gemeldet. Den Anfang machten um zwölf Uhr die Jungen und Mädchen U14 über 75 Meter. Im Vordergrund standen für den TV Wetzlar weniger die Finalplatzierungen als die individuellen Leistungen. So verbesserte Moritz Michaeli (M13, TV Wetzlar) hier seine Bestzeit von den Hessischen Meisterschaften vor einer Woche nochmal um eine Zehntel auf 10,23 Sekunden (2. Platz). Auch sein ein Jahr jüngerer Clubkollege Ben Stöber schraubte seine PB deutlich von 12,09 auf 11,55 Sekunden (2. Platz). Ben Bauer vom TV Burgsolms war nach 11,06 Sekunden im Ziel (1. Platz), Janosch Schnitker vom TV Waldgirmes nach 12,18 Sekunden (3. Platz). Sophilia Schreier (W12, TV Wetzlar) verbesserte sich ebenfalls auf der Sprintstrecke um drei Zehntel (nun 11,04s, Platz zwei). Beim ein Jahr älteren Jahrgang siegte das Wetzlarer Duo Apple Marx (10,41s, 1. Platz) und Sarah Schick (10,88s, 2. Platz). Auch für die beiden, gerade für Schick, waren das deutliche persönliche Bestmarken. Drittplatzierte wurde Selina Glienke von der LG Langgöns/Oberkleen mit einer Zeit von 11,13 Sekunden.
Ebenso schnell wurde es auf der 100 Meter-Sprintstrecke der U16. Hier bestätigte Lokalmatadorin und Regionsmeisterin Lara Neumann vom TV Wetzlar ihre bisherige Bestmarke von 13,21 Sekunden und siegte souverän vor der Langgönserin Maria Mitroi (13,66 Sekunden). Im 100 Meterfinale der Frauen belegte Lara Tornow vom Sprintteam Wetzlar Rang drei mit einer Zeit von 12,14 Sekunden.
Auf den 300 Metern der U16 sicherte sich zuerst als leider alleiniger Wettstreiter Maximilian Huber (Burgsolms) in 44,91 Sekunden logischerweise „Rang eins“. Sein Trainingskollege Jannik Petzoldt belegte dahinter mit 46,78 Sekunden in seiner Altersklasse Rang zwei.
100 Meter mehr musste in der U20 Abdulnahman Alsheikh aus Burgsolms laufen, er benötigte für das Stadionrund 58,23 Sekunden, was Platz zwei nach sich zog. Bei den großen Mädels benötigte hingegen Luisa Rudersdorf für dieselbe Strecke glatt 67 Sekunden.
Gleich die doppelte Anzahl an Stadionrunden bekam wie so oft Apple Marx (TV Wetzlar) auf die Beine, sie war mit 2:43,13 Minuten schnellste ihrer Altersklasse. Louisa Rentz (TV Burgsolms) wurde in der W12 Erste, die Zeit: 3:04,78 Minuten. Abschließend musste auch Marx‘ Teamkollege Ben Stöber über die 800 Meter ran, sein Bruder Tom Stöber legte wenig zuvor in Rostock bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften mit dem Sichern der Bronzemedaille vor. Nachdem „Mini-Stöber“ zu Hause in Wetzlar nun seine Bestzeit auf ordentliche 2:41,99 Minuten verbessert hat, trennen die beiden Brüder nun „nur noch“ um die 50 Sekunden voneinander. Über die 1500 Meter verbesserte Kirstin Schuster (LGLO) ihre bisherige Bestmarke um sechs Sekunden auf 5:03,97 Minuten, womit sie schnellste ihrer Altersklasse war.
In den technischen Disziplinen begannen wieder die Tagesjüngsten – diesmal im Weitsprung. Paulina Schaub (TV Waldgirmes) flog in der W12 mit 3,83 Meter auf Rang drei. In der W13 mussten sich Apple Marx und Sarah Schick der LAZ Gießen-Athletin Silja Schiller geschlagen geben. Die beiden Wetzlarerinnen sprangen mit akzeptablen Weiten von 4,09 bzw. 4,07 Meter auf Rang zwei und drei.
Bei den Jungs hingegen erfreute sich Ben Stöber über das Knacken der 4-Meter-Marke (4,14). Ben Bauer aus Burgsolms sprang 3,70 Meter. Moritz Michaeli schaffte es diesmal 4,53 Meter weit, verzichtete anschließend aufgrund anhaltender Leistenprobleme auf den Einlagelauf über 75 Meter.
Noch ein Jahr älter bei der Jugend M14 sprang der Langgönser Bastian Ziegenberg auf den dritten Platz (4,64 Meter). Bei der weiblichen W14 wurde Lara Neumann im Weitsprung Zweite, sie verbesserte ihre PB um immerhin einen Zentimeter auf nun 4,30 Meter.
Ein wahrliches Comeback konnte man hingegen bei den Frauen beobachten: Hier ging beim Speerwurf das erste Mal seit einigen Jahren Shantell Czybik Dickson vom Wetzlarer Turnverein an den Start. Eher für den Spaß warf die 20-jährige Domstädterin den 600 Gramm Speer auf Anhieb 33,74 Meter weit, was eine mehr als zufriedene Athletin nach sich zog. Beim Speer-Nachwuchs W15 gab es einen Trio-Coup vom Heimatverein – Sophie Schleiter warf mit 30,87 Meter nahe an ihre Bestmarke, Lisaulie Mildenberger blieb mit 24,86 Sekunden dahinter und Finja Huttel, die nach Fußverletzung und Trainingsrückstand zum Spaß ins enwag-Stadion kam, positionierte sich dahinter auf Rang drei und einer guten geworfenen Weite von 23,80 Meter. Ähnlich sah es auch in der Altersklasse W14 aus – hier belegte der TV Wetzlar ebenfalls die beiden vorderen Plätze. Für Heißhunger bei den Trainern auf mehr sorgte Melinda Reinke, welche sich im vergangenen Jahr mit Erfolg eher auf das Volleyballspielen konzentriert hat (U15-Hessenmeisterin und Bronze bei den Deutschen U15-Vereinsmeisterschaften). Sie schüttelte routiniert eine Weite von 29,03 Metern aufs Ergebnispapier - Platz eins und der Schuss auf Platz sechs der aktuellen hessischen Bestenliste waren die Folge und die Speerwurfsaison bietet noch eine Hand voll weitere Antrittsgelegenheiten. Ihre Teamkameradin Sarah Schick folgte Reinke mit 23,50 Metern auf Rang zwei, kam nicht ganz an ihre Weite von den Hessischen heran.
Im abschließenden Weitsprung der U20 sprang Amelie Bunk von der LGLO auf Rang zwei (4,84 Meter).
Ungeachtet der guten Leistungen der heimischen Athleten gab es zur Freude des Kreiswettkampwartes Rainer Finkernagel auch tolle Starts der Gäste. „Es geht wieder aufwärts mit unseren Sportfesten in Wetzlar“, resümierte der Funktionär aus Langgöns. So reiste u.a. bei den 100 Metern der Frauen die mehrfache Deutsche Meisterin Lisa Marie Kwayie von den Neuköllner Sportfreunden an und Bernd Lachmann von der LG OVAG Friedberg-Fauerbach stellte auf der Wetzlarer Rundbahn einen neuen Deutschen Rekord in der Alterklasse M55 über 200 Meter auf (24,10 Sekunden). Gerade mit Blick auf das kommende Jahr, welches im Juni die Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom und im August die Olympischen Spiele in Frankreichs Hauptstadt bereithält, bleibt abzuwarten, wie der Kreis Wetzlar seine Wettkämpfe im neuen Jahr dahingehend plant.
Die Ergebnisse der Plätze vier und ferner finden sich rechts als Download in der vollständigen Ergebnisliste.